GESCHICHTE

firmengeschichte

Christian Friedrich Martin aus Markneukirchen lernte als junger Mann sein Handwerk und perfektionierte es bei der damals führenden Wiener Gitarrenbaufirma Johann Stauffer. Zurück in Markneukirchen stand er vor einem Problem: Die Geigenbauerzunft versuchte durchzusetzen, dass nur Angehörige ihrer Zunft Gitarren bauen dürfen. C.F. Martin gehörte aber, wie viele andere Gitarrenbauer im frühen 19. Jahrhundert, der Zunft der Möbelschreiner an. Seine Tätigkeit als Gitarrenbauer stand also auf der Kippe. Statt sich nun auf einen langen, ressourcen- und kräftezehrenden Streit mit den Geigenbauern einzulassen, beschloss Martin sein Glück in Amerika, wo es keine Zünfte gab, zu versuchen und wanderte mit seiner ganzen Familie aus.

In New York handelte er ab 1833 mit Musikinstrumenten und baute Geigen, sowie Gitarren im Deutsch-Österreichischen Stil, die eher noch etwas kleiner waren als die heutigen Spanischen Klassikgitarren. Zu dieser Zeit hatten noch alle Gitarren Darmsaiten!
Ende 1839 hatte die ganze Familie Martin vom hektischen, amerikanischen Grossstadtleben genug und C.F. Martin kaufte ein Stück Land in Nazareth, Pennsylvania. Dort stellte er ab 1840 Gitarren her.

Nachdem Stahlsaiten zunächst nur für Hawaiigitarren verwendet wurden, konstruierte Martin anfangs im Auftrag anderer Marken und auf Sonderbestellungen „Spanische“ Gitarren, die mit Stahlsaiten bespannt werden können. „Spanisch“ heisst in diesem Fall nur, dass die Gitarre, im Gegensatz zur Hawaiigitarre, die flach liegend auf den Knien gespielt wird, so gespielt wird, wie es heute als normal gilt.

1922 führte Martin in seinem Katalog zum ersten Mal offiziell ein Modell mit Stahlsaiten. C.F. Martin & Co. war also eine der ersten, wenn nicht die erste Firma, die Gitarren mit Stahlsaiten herstellte und somit wegweisend in der Entwicklung der Westerngitarre. Und mit wenigen Ausnahmen stammt praktisch jede heute verbreitete Westerngitarrenform direkt oder indirekt von einem Martin Modell ab.